Wasserstoff-Autobahn führt direkt nach Berlin.
Bundesnetzagentur hat entschieden
Über 50 Kilometer des Berliner Gasnetzes sind offiziell Teil des etwa 10.000 km langen bundesweiten Wasserstoff-Kernnetzes. Die Bundesnetzagentur hat heute das nationale Wasserstoff-Kernnetz im Detail veröffentlicht und zuvor den im Juli durch die GASAG-Gruppe gestellten Aufnahmeantrag bewilligt. Die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg hatte als Betreiberin des rund 7000 Kilometer langen Berliner Gasverteilnetzes Hochdruckleitungen im Osten und Westen der Stadt schon vorsorglich auf ihre Wasserstoff-Tauglichkeit prüfen lassen. Die Wasserstoffinfrastruktur ist nötig, um als Ergänzung zum Stromnetz und den Wärmenetzen die Versorgung Berlins abzusichern.
Mit den beiden über 50 Kilometer langen Hochdruckleitungen im Osten und Westen Berlins können die heute noch gasversorgten Heizkraftwerk-Standorte der BEW Berliner Energie und Wärme bis spätestens 2032 über das Kernnetz auf Wasserstoff umgestellt und damit die Dekarbonisierung in der Berliner Fernwärme abgesichert werden. Die beiden Trassen der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg, einem Unternehmen der GASAG-Gruppe, übernehmen den Wasserstoff an den Übernahmestationen am Rande der Stadt vom Ferngasnetzbetreiber und transportieren ihn zu den Heizkraftwerken, von denen heute jedes eine Gasanschlussleistung von mehr als 500 Megawatt hat. Mit deren Umstellung könnte etwa ein Fünftel der Berliner Wohngebäude, die über einen Fernwärme-Anschluss verfügen, vom Einsatz des CO2-freien Wasserstoffs profitieren. Die BEW-Kraftwerke haben Wasserstoffbedarf in ihren Dekarbonisierungsfahrplänen angemeldet, für die weitere Umstellungsplanung ist die Bestätigung des Kernnetzes durch die Bundesnetzagentur ein wichtiger Schritt.
Georg Friedrichs, Vorstandsvorsitzender der GASAG AG: „Die Aufnahme unserer Hochdruckleitungen ins nationale Wasserstoff-Kernnetz bringt der GASAG-Gruppe Planungssicherheit. Und damit gleichzeitig auch dem Land Berlin, das beim Aufstellen seiner kommunalen Wärmeplanung fest mit einer leistungsfähigen Wasserstoff-Infrastruktur rechnen kann. Damit kommen wir bei der Vorbereitung einer klimaneutralen Versorgung Berlins bis 2045 einen wesentlichen Schritt voran.“
Maik Wortmeier, Vorsitzender Geschäftsführer der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg: „Die Entscheidung der Bundesnetzagentur bestätigt, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Wir dürfen keine Zeit verlieren, wenn wir in Berlin erfolgreich die Wärmewende vollziehen wollen. Die vorhandene Gas-Infrastruktur kommt uns dabei entgegen, weil sie schon in der ersten Phase des geplanten H2-Startnetzes für Berlin durch Umwidmung zum Transport von Wasserstoff geeignet ist. Das reduziert nicht nur Bautätigkeit, Genehmigungsverfahren und Investitionsaufwand, sondern sorgt für ordentlich Tempo im Transformationsprozess.“
Die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg ertüchtigt große Teile ihres Berliner Gas-netzes für den Transport von H2. Die Umstellung soll einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Wärme- und Stromversorgung leisten (Wasserstoff: Unsere Transformation der Netzwelt - NBB Netzgesellschaft (nbb-netzgesellschaft.de).
Erneuerbare Erzeugung braucht Wasserstoff als Speicher und Transportmedium. In Berlin wird Wasserstoff dabei helfen, das Stromsystem und die Wärmenetze sicher über den Winter zu bringen. Durch den Einsatz von Wasserstoff in Kraft-Wärme-Kopplung lässt sich zudem Strom bereitstellen, wenn erneuerbare Energie nicht ausreichend erzeugt wird. Gleichzeitig lässt sich anfallende Abwärme effizient ins Berliner Wärmesystem einbinden.
GASAG AG
Die GASAG AG ist mit ihren Tochterunternehmen ein führender Netzbetreiber, Energiedienstleister und -erzeuger mit dem Schwerpunkt in der Region Berlin-Brandenburg. Neben Gas- und Ökostromlieferung für hunderttausende Haushalts- und Gewerbekunden und immer mehr eigener Ökostromerzeugung bieten die Unternehmen der GASAG-Gruppe eine breite Palette von Energiedienstleistungen an – für Bauherren, Wohnungsunternehmen oder Einfamilienhausbesitzer. Der Anteil erneuerbarer Energien und grüner Gase wird bei den Energielösungen und -tarifen zunehmend größer. Das Ziel ist, bis 2040 vollständig klimaneutral zu sein. Die vor über 175 Jahren gegründete GASAG ist Berlin Partner und übernimmt durch gezieltes Sponsoring für Sport, Kultur, Umwelt, Bildung und Wissenschaft gesellschaftliche Verantwortung.
NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg
Die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co. KG betreibt eines der größten örtlichen Gasverteilnetze in Berlin und Brandenburg sowie Teilen Sachsens und Sachsen-Anhalts und übernimmt damit den Gastransport für alle Händler. Daneben gehören die Wartung und der Ausbau der Leitungsnetzinfrastruktur sowie die Durchführung und Gewährleistung des technisch sicheren Betriebes zu ihren Kernaufgaben. Die NBB übernimmt auch die Betriebsführung weiterer Strom-, Wasser- und Fernwärmenetze für verschiedene Stadtwerke und Netzbetreiber. Die NBB ist Teil der GASAG-Gruppe.